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Die Witterung in Marburg im Januar 2018
Grau, ungewöhnlich mild und viel zu nass
Orkan "Friederike" schrammte knapp an der Region vorbei


Januar 2018
Bilanz: Außerordentlich nass mit 226 % Regen/Schnee - extrem mild / Abweichung: +4,3 Grad
Mit einem Temperaturüberschuss von fast viereinhalb Grad über dem langjährigen Mittel ist der Januar 2018 extrem mild gewesen. Gleichzeitig geht der zentrale Wintermonat mit mehr als dem doppelten des Niederschlagssolls als außerordentlich nass in die Klimageschichte ein. Die Niederschläge fielen meist als Regen und wenn es doch mal ein paar Flocken bis ganz runter schafften, reichte es allenfalls stundenweise auch für eine dünne Schneedecke. Rasch stellte feuchte Atlantikluft den Status Quo wieder her und der war geprägt von mildem und überaus trübem Grau, bei dem die Sonne allenfalls mal zwischendurch für kurze Momente als Zaungast zugegen war.

Mildester Tag war der 24. mit knapp über 11 Grad entlang von Lahn und Ohm und immerhin noch 9 Grad in den Tälern des Hinterlandes. Kältester Morgen war der 15. mit minus 3 Grad und immerhin minus 6 Grad direkt über dem Erdboden. Allerdings gab es nur vier Tage mit Nachttemperaturen unter dem Gefrierpunkt und sogenannte Eistage, also Tage mit Dauerfrost gab es in diesem Januar im Marburger Land überhaupt keine. Und auch bundesweit war der heurige Januar einer der wärmsten Wintermonate seit Aufzeichnungsbeginn: In einigen Teilen Süddeutschlands war es fast sechs Grad wärmer als im Mittel der letzten drei Jahrzehnte.

Auch bei den Niederschlägen zeigte sich der zentrale Wintermonat außerordentlich spendabel. So kam in der Stadt mit knapp 105 Liter pro Quadratmeter mehr als das Doppelte der monatsüblichen Menge zusammen, im Hinterland wurden sogar 156 Liter gemessen. Damit war es in der Region nasser als im Bundesdurchschnitt, der nur bei 166 Prozent der mittleren Monatssumme lag. Ähnlich nass war es dagegen in einigen Teilen Süddeutschlands.

Die enormen Überschüsse bei Temperatur und Niederschlag gingen allerdings mit einem extremen Minus bei der Zahl der Sonnenstunden einher. Wenn nicht Regen- oder Schneewolken den Himmel trübten, waren es dichte Nebel- oder Hochnebelfelder, sodass sich die Sonne mit einer Rolle als seltener Zaungast begnügen musste. So wurde in der Region kaum zwei Drittel der für den Januar üblichen Sonnenscheindauer registriert, bundesweit waren es immerhin 75 Prozent. Extrem trüb und damit auch düster ging es vom Saarland bis zum Niederrhein sowie in Teilen der Lausitz zu, wo nicht mal ein Drittel des Monatssolls erreicht worden war. Am dunkelsten war es auf dem Brocken im Harz mit gerade mal elf Sonnenstunden. Dies entspricht nur 20 Prozent des dortigen Sonnenscheinsolls im Januar.

Markant war im übrigen der massive Wintersturm "Friederike" am 18. des Monats und damit auf den Tag genau elf Jahre nach dem berüchtigten Orkan "Kyrill" aus dem Jahre 2007. Anders als Kyrill wies Friederike bei den Windgeschwindigkeiten allerdings ein sehr spitzes Maximum auf, innerhalb dessen die schwersten Sturmböen auftraten. So dauerte Friederikes Passage nur etwa zwei bis drei Stunden, wobei jedoch regional stärkere Böen verzeichnet wurden, als beim damaligen Orkan. Weil Friederike knapp nördlich an unserer Region vorbeischrammte, hielten sich auch die Schäden in Grenzen. Zwar gab es durchaus schwere Sturmböen, Orkanböen beschränkten sich aber aufs umliegende Bergland.

Hochwasser war im Januar wegen der großen Niederschlagsmengen ein weiteres Thema. So ließen die ergiebigen Regenfälle im Zusammenwirken mit der Schneeschmelze im Rothaargebirge auch die Lahn und ihre Nebenflüsse wiederholt über die Ufer treten. Auch das Erdreich kann keine weiteren, größeren Niederschlagsmengen mehr aufnehmen. Es wäre also überaus wünschenswert, wenn der Februar trockeneres Wetter bescheren würde.

Marburg, am 31.01.2018

Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
© Medienservice Funk-Vollmer Wetter - Kommerzielle Nutzung nur mit schriftlicher Genehmigung! Mailanfragen via: info@wettereule.de

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