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Die Witterung in Marburg im Dezember 2010
Bitterkalt und sehr viel Schnee
Schneereichster Dezember seit Jahrzehnten bescherte Weiße Weihnacht

Dezember 2010
Bilanz: Feucht mit 126,3% Schnee/Regen - außergewöhnlich kalt Abweichung: -4,15 Grad
Ende November hatten wir gemutmaßt, dass sich die Tendenz zu hohem Luftdruck über den Polarregionen und der massive Wintereinbruch Ende November hierzulande womöglich nur als Auftakt zu einem weiteren, bemerkenswert kalten Winter - dem dritten in Folge - erweisen könnten. Inzwischen hat sich genau dieses Szenario zumindest für den ersten, der drei Wintermonate offenbar bestätigt: Immer wieder hat hoher Luftdruck über Russland, dem Polarmeer oder Grönland Frostluft nach Mitteleuropa gelenkt und hierzulande einen der schneereichsten und kältesten Dezembermonate seit Jahrzehnten hervorgebracht.

So blieb der Dezember 2010 im Marburger Land im Schnitt mehr als 4 Grad hinter dem langjährigen Klimamittel zurück, - ein zu Zeiten der globalen Klimaerwärmung überaus beträchtliches Minus. Die tiefste Temperatur wurde in Marburg am Morgen des zweiten Weihnachtstages mit minus 12,7 Grad und in Biedenkopf am 20. mit sogar minus 18 Grad gemessen. An nur wenigen Tagen schaffte es das Quecksilber knapp über den Gefrierpunkt, so dass sich leichtes Tauwetter einstellen konnte. Dabei fiel der Dezember in Sachen Schnee völlig aus dem Rahmen und bewegte sich sogar auf Rekordniveau:

Dezember 2010        Dezember 2010
Am Morgen des 10. Dezember war die Schneedecke in Marburg nach heftigen Schneefällen auf über 30 cm angewachsen. 10 Tage später, am 19., lagen in Stadtgebiet sogar bis zu 42 cm Schnee.

So ließen heftige Schneefälle die während des ganzen Monats liegende Schneedecke am 10. im Marburger Stadtgebiet auf mehr als 30 und nach kurzem Tauwetter am 19. kurzzeitig sogar auf bis zu 42 Zentimeter Höhe anwachsen. Dabei dürfte es sich um die höchste Schneedecke seit Jahrzehnten gehandelt haben, auch wenn Vergleiche mit früheren Jahren mangels Aufzeichnungen nur für die letzten 3 bis 4 Jahrzehnte überhaupt angestellt werden können. Selbst in den Eiswintern Mitte der Achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde die 30-Zentimeter-Marke im Marburger Raum nur in Schneewehen, nicht aber flächendeckend erreicht oder gar überschritten.

Auch die in diesem Jahr durchgehende "Weiße Weihnacht" sucht ihresgleichen: Zuletzt waren die Weihnachtstage in der Region im Jahre 1981, also vor 29 Jahren, an allen Tagen von Heiligabend bis zum 2. Feiertag durchgängig weiß gewesen. Seither gab es - wenn überhaupt - stets nur an einem Teil der Weihnachtstage Schnee. Die Weiße Weihnacht 2010 darf aber auch deshalb als besonders bemerkenswert angesehen werden, weil nicht nur deutschlandweit eine geschlossene Schneedecke lag, sondern weil es sich vielerorts auch um die im Flachland höchste weihnachtliche Schneedecke seit Aufzeichnungsbeginn handelte. So lag die weiße Pracht z.B. in Aachen 37 und im Osten Deutschlands örtlich sogar 60 Zentimeter hoch. In Marburg und Umland lag der Schnee etwas über 20 Zentimeter hoch.

Dezember 2010
Wintermärchen "Weiße Weihnacht": Zum ersten Mal seit 29 Jahren lag an allen Weihnachtstagen eine geschlossene Schneedecke, sie war über 20 cm mächtig.

Der dunkelste Monat des Jahres verlief indessen klimatisch gesehen ausgesprochen feucht. So lag die Summe der meist als Schnee gefallenen Niederschläge rund ein Viertel über dem langjährigen Sollwert. Doch dafür ließ sich eben die Sonne auch kaum halb so oft blicken, wie sie dies im Durchschnitt der Dezembermonate zu tun pflegt. Auch damit setzte sich ein bereits im letzten Winter begonnener Trend fort: Die kältesten Wochen waren auch da ungewöhnlich trüb und sonnenscheinarm verlaufen. Sonnige und tief verschneite Wintertage mochten sich einfach nicht einstellen, wobei uns der mit dem so grauen Witterungscharakter verbundene Mangel an sternklaren Nächten allerdings auch vor gar zu extremen Nachtfrösten bewahrte.

Inzwischen zeigt der hohe Luftdruck über den Polargebieten deutliche Tendenzen zur Abschwächung. Dies deutet zumindest auf einen Abschnitt weniger strenger Winterkälte hin. Auch eine längere Tauwetterperiode liegt nun durchaus im Bereich des Möglichen. Dennoch sollte nicht mit einem Übergang zu dauerhaft mildem Atlantikwetter gerechnet werden. Bei der nach wie vor sehr instabilen, atmosphärischen Konstellation bedarf es nur eines einzigen weiteren, kräftigen Hochs über dem Eismeer und schon wird der Weg für weitere, starke Frostperioden aufs Neue geebnet. Denn soviel steht zumindest jetzt schon fest: Dieser Winter hat sein Pulver noch nicht verschossen.

Marburg, am 31.12.2010

Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
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