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Die Witterung in Marburg im Juli 2016
Trotz Wetterlaunen deutlich zu trocken
Polarjet auf Abwegen: Rekord-Eisschmelze auf Grönland

Juli 2016
Bilanz: Sehr trocken mit nur 48 % Regen - etwas wärmer als normal / Abweichung: +1,0 Grad
Mit einer Mitteltemperatur von 19,0 Grad ist der Juli im Marburger Land leicht überdurchschnittlich warm ausgefallen. Das Temperaturplus lag bis zu diesem Tag mit 1,0 Grad aber etwas unter dem bundesweiten Durchschnitt von 1,7 Grad. Der Monat war also sommerlich warm, aber nicht übermäßig heiß. Die Zahl der Sonnenscheinstunden blieb dagegen mit rund 90 Prozent des Klimawertes hinter dem langjährigen Mittel zurück, lag aber ebenfalls noch im Normalbereich. Lediglich beim Niederschlag gab es in der Region eine deutliche Abweichung vom Klimamittel: Es war sehr trocken. So kam in Marburg mit nur 28 Liter pro Quadratmeter nicht einmal die Hälfte der klimatischen Regensumme zusammen, in Teilen des Umlandes blieb es örtlich sogar noch trockener.

Wärmster Tag war der 20. mit einer Höchsttemperatur von knapp über 33 Grad in Marburg und fast 32 Grad im Hinterland. Es war die zweite kurze Hitzewelle des Monats, die schon nach wenigen Tagen strahlenden Sonnenscheins wieder von Gewittergüssen beendet wurde. Insgesamt wurden 13 Sommertage (mindestens 25 Grad), darunter 4 heiße Tage (mindestens 30 Grad) registriert. Kühlster Morgen war der Monatsdritte, wo in der Stadt nicht ganz 8 Grad gemessen wurden. Unmittelbar am Erdboden sank das Quecksilber knapp unter 7 Grad, in exponierten Lagen wurde die 5-Grad-Marke nur knapp verfehlt.

Obwohl die Region Marburg auch im Juli von schweren Unwettern verschont blieb, richteten heftige Gewitter in anderen Landesteilen wie schon im Vormonat große Schäden an. Sturm, Hagel und Starkregen verursachten regional Millionenschäden. Erneut lösten die Unwetter teils verheerende Überschwemmungen aus. Maßgebliche Ursache der großen Schadwirkung der Wetterkapriolen waren Tiefdruckgebiete, die immer wieder über dem südlichen Deutschland vor Anker gingen. Weil im Kernbereich von Tiefs nur wenig Wind weht, konnten sich die einzelnen Gewitter lange Zeit über immer den gleichen Gebieten halten. So kam örtlich binnen weniger Stunden mehr Regen vom Himmel, als normalerweise im ganzen Monat. Verbaute Entwässerungsgräben und begradigte Flussläufe taten das ihre dazu. Die Kanalisation konnte die Wassermassen häufig ganz einfach nicht mehr aufnehmen.

Eine weitere Hiobsbotschaft kommt aus Grönland. Noch nie seit Messbeginn ist so viel Eis von den Gletschern der Insel geschmolzen wie im Sommer 2015. Forscher haben herausgefunden, dass dies auf eine Wechselwirkung zwischen der weltweiten Klimaerwärmung und dem sogenannten "Polarjet" zurückzuführen ist. Dieses erdumspannende Starkwindband in mehreren Kilometern Höhe lenkt nicht nur die wetterbestimmenden Hochs oder Tiefs vom Atlantik nach Europa, sondern schwingt dabei auch noch wie ein Pendel hin und her. Mal reicht es weit nach Süden, dann bis in den hohen Norden.

Weil die seit Jahren zu beobachtende Erwärmung der Erde in der Arktis schneller fortschreitet, als in anderen Regionen der Erde, hat sie dort unter anderem auch eine Verstärkung der Pendelbewegung des Polarjets zur Folge. Dieser erreicht daher Grönlands Norden öfter als in früheren Jahren. Und weil der Wind vermehrt aus Süden weht, gelangt auch mehr Warmluft ins Polarmeer, was die Erderwärmung weiter beschleunigt. Das Plus an Wärme über dem und im arktischen Ozean hat seinerseits zur Folge, dass sich einst stabile Windströmungen öfter ändern und die Pendelbewegung des Polarjets weiter verstärken.

So setzt also die globale Erwärmung den Jet in stärkere Schwingung und diese Schwingung verstärkt wiederum die Erwärmung der Arktis, ein Teufelskreislauf, der sich immer weiter hochschaukelt. Die Forscher befürchten, dass die veränderten Windströmungen zum neuen Normalzustand werden könnten, der die Schmelze von Grönlands Gletschern in Zukunft immer rasanter beschleunigen wird.

Marburg, am 31.07.2016

Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
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