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Die Witterung in Marburg im November 2016
Temperaturen fuhren Achterbahn
Polarwirbel aus dem Gleichgewicht - Droht ein arktischer Winter?

November 2016
Bilanz: Etwas trockener als normal mit 87 % Regen/Schnee - fast genau im Klimamittel Abweichung: -0,3 Grad
Mit einer Durchschnittstemperatur von knapp 4 Grad hat der November im Marburger Land fast genau den klimatischen Mittelwert getroffen, war also weder zu kalt, noch zu warm. Zudem war der letzte Herbstmonat etwas trockener und deutlich trüber als im Durchschnitt der Jahre, obwohl das jahreszeittypische Einheitsgrau nur selten das Zepter führte: Meist hielten an den rasch kürzer werdenden Tagen ganz "normale" Wolken die Sonne in Schach.

Auch nachts war es nur selten klar, doch in einer dieser wenigen sternklaren Nächte wurde es denn auch prompt schneidend kalt: Mit fast minus 6 Grad in der Stadt und gut minus 8 Grad im Umland war es am 14. so kalt, wie Mitte November seit etlichen Jahren nicht mehr. In einigen Landesteilen wurden an diesem Morgen über Schnee sogar Rekordwerte unter minus 10 Grad erreicht. Der frühwinterlich kalte Abschnitt währte indessen nur wenige Tage und nur eine Woche später, am 20., stieg das Quecksilber wieder auf Höchstwerte von knapp 13 Grad über Null. Im Alpenföhn wurden vielfach bis zu plus 20 Grad erreicht. Doch zum Monatsende wurde es wieder kalt. So wurde die monatliche Tiefsttemperatur von knapp minus 8 Grad in Marburg am Morgen des 30. gemessen. Erneut war es im Umland bis zu minus 10 Grad kalt.

Mit gut 52 Liter Regen pro Quadratmeter kamen in Marburg rund 87 Prozent des Niederschlagssolls zusammen. Damit war der Monat in der Region erneut etwas trockener als nach dem Klimamittel. Auch in den meisten anderen Landesteilen blieb der Monat recht trocken, im Flächenmittel kamen nur etwa 80 Prozent des Monatssolls zusammen. Landesweit am trockensten war es in Jütland mit nur rund 40, am nassesten zwischen Main und Donau sowie im Nordschwarzwald. Dort kam örtlich mehr als die anderthalbfache Menge des Monatssolls vom Himmel. Am Morgen des 9. lag im Marburger Land übrigens die erste dünne Schneedecke, die aber vormittags rasch wieder schmolz.

Mit dem ersten frühwinterlichen Kälteeinbruch zur Monatsmitte schossen auch die Spekulationen über den weiteren Verlauf des Winters mal wieder ins Kraut. Von einem schwächelnden "Polarwirbel" war da die Rede, der sogar drohe, ganz aus dem Gleichgewicht zu geraten, sodass in der Folge von Osten her eisige Frostluft aus Sibirien bis in unsere Gefilde vordringen könnte. Einige Meteorologen sahen darin eine zumindest erhöhte Wahrscheinlichkeit für frostige Witterungsphasen in den kommenden Monaten, andere fürchten sogar einen richtig arktischen Winter wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Dem standen allerdings die auf statistischen Vergleichsbetrachtungen basierenden Erwartungen der einschlägigen Wettermodelle diametral gegenüber, deren Berechnungen Ende Oktober auf einen eher milden, teils sogar extrem milden Hochwinter hindeuteten. Zwar gelten derlei Modellberechnungen als rein experimentell, weil die Trefferquote von Jahreszeitenvorhersagen bisher nur wenig über reinen Zufallsergebnissen liegt. Dennoch waren sich die Berechnungen aller namhaften Wetterdienste im Grunde einig, dass der kommende Winter eher deutlich zu mild, als etwa kalt ausfallen würde.

Das änderte sich interessanterweise Mitte November: Neue Berechnungen der Experimentalmodelle ließen nun mit einem mal einen für Mitteleuropa durchschnittlich kalten Winter erwarten, also weder sonderlich mild, noch dauerhaft eisig. Grund für den Sinneswandel mag das auch weiterhin auffällige Verhalten des Polarwirbels gewesen sein, denn der wies im November über lange Zeit hinweg große Anomalien auf. Die für milde Winter typische Westwetterlage mochte sich einfach nicht einstellen. Stattdessen entwickelte sich eine extreme Anomalie der Temperaturen aus: Einer um bis zu 20 Grad übernormal milden Arktis stand ein gleichermaßen extrem eisiges Sibirien gegenüber. In Teilen Russlands sank das Quecksilber unter minus 30 Grad, so früh wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Es bleibt spannend, wie sich diese Anomalien weiterentwickeln werden. Sie sind ungewöhnlich und könnten nach Ansicht von Klimaforschern durchaus eine Folge der vom Klimawandel verursachten Erwärmung der Arktis sein. Allerdinsg steckt die Forsachung hierzu noch in den Kinderschuhen, die aktuell zu beobachtende Anomalie ist noch Neuland.

Marburg, am 30.11.2016

Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
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