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Die Witterung in Marburg im Oktober 2014
Lange golden und ungewöhnlich warm
Ist das Meereis in der Arktis tatsächlich weiter geschrumpft?

Oktober 2014
Bilanz: Feucht mit 125 % Regen - sehr warm / Abweichung: +2,3 Grad
Der Oktober 2014 dürfte uns noch lange in Erinnerung bleiben, denn seit Jahren war ein Oktober nicht mehr so golden und auch nicht so warm. So betrug das Temperaturplus in der Region Marburg immerhin fast 2 1/2 Grad. Der Grund: Die Großwetterlage war ungewöhnlich stabil. Tiefem Luftdruck über dem Atlantik stand eine beständige Hochdruckzone über Osteuropa gegenüber. Dazwischen wehte der Wind stets aus Süd bis Südwest und brachte immer wieder warme, wenngleich zeitweise auch feuchte Mittelmeerluft mit. Erst Ex-Hurrikan GONZALO beendete am 21. den Reigen der warmen Schönwettertage mit Sturmböen und einem Schwall kalter Meeresluft aus Nordwesten. Dennoch wurde es in den letzten Monatstagen nochmals recht freundlich, wenn auch auf deutlich niedrigerem Temperaturniveau.

Wärmster Tag war der 2. Oktober mit knapp 22 Grad in Marburg sowie vom Amöneburger Becken bis in den Ebsdorfergrund und immerhin noch rund 20 Grad im meist kühleren Hinterland. Am kältesten war es am 29. mit knapp unter 6 Grad in der Stadt und teils unter 5 Grad im Umland. Direkt über dem Erdboden war das Quecksilber aber schon am 5. auf 4 bis 1 Grad gesunken, für ersten Reif mochte es aber wegen des zu dieser Zeit noch in den Böden steckenden, großen Wärmepolsters nicht reichen.

Trotz des bis zum 20. sehr warmen Wetters mit zahlreichen goldenen Oktobertagen war der zweite Herbstmonat unterm Strich nicht zu trocken. Dafür sorgten immer wieder eingelagerte Regenzonen, die der Region reichlich himmlisches Wasser bescherten. So fielen allein am 7. verbreitet über 15, im Hinterland sogar mehr als 20 Liter Regen pro Quadratmeter. Mit insgesamt 63 Liter pro Quadratmeter in Marburg endete der heurige Oktobermonat sogar recht feucht: Letztlich lag die Regenbilanz des zweiten Herbstmonats rund ein Viertel über dem Klimamittel.

Dagegen fiel die Bilanz beim Sonnenschein ziemlich durchschnittlich aus. So lag die Zahl der Sonnenstunden trotz vieler Sonnentage recht nahe beim Klimamittel, was vor allem an ebenfalls ziemlich häufigen Nebelfeldern, aber auch an durchziehenden Wetterfronten lag. Weil es dabei aber meist mild blieb, wurde der freundliche Gesamteindruck nur wenig geschmälert. Das Gefühl, wieder mal einen so richtig "goldenen" Oktober erlebt zu haben, war stärker, als die eher nüchterne Bilanz in Sachen Sonnenschein.

Irritierende Nachrichten geisterten mal wieder zum Zustand der Eislage in der Arktis durch die Medienwelt. Der durch den fortschreitenden Klimawandel verursachte Rückgang des Meereises rund um den Nordpol, so die beängstigende Botschaft, gehe unvermindert weiter und gefährde das Wohl und die Lebensgrundlagen vieler die Arktis bewohnender Lebewesen, vom Eisbären bis zum Walross.

Befremdlich sind solche Nachrichten deshalb, weil das Meereis rund um den Nordpol gegenwärtig eher das Gegenteil tut: So hat sich das spätsommerliche Eisminimum Ende September gegenüber der Rekordschmelze vor zwei Jahren merklich erholt und lag in diesem Jahr um mehr als 30 Prozent über jenem alarmierenden Tiefstwert. Zwar kann aufgrund dieser Daten noch keine Trendwende ausgerufen werden, denn das Minimum dieses Sommers lag immer noch deutlich unter dem vieljährigen Mittel. Weil die Eisausdehnung aber auch schon im letzten Jahr in fast derselben Größenordnung wie jetzt bilanzierte, kann auch von einem einmaligen Ausreißer nicht mehr die Rede sein. Zwar hat sich die Eisgrenze nördlich Sibiriens in diesem Sommer weiter zurückgezogen als sonst, doch hat sich zugleich auf der kanadischen Seite sehr viel mehr Eis gehalten als in den vergangenen Jahren, sodass die 2012 eisfreie Nordwestpassage nördlich des amerikanischen Kontinents in diesem Jahr unpassierbar blieb.

Die dramatisierenden Medienberichte haben also mit der Wirklichkeit wenig zu tun und erweisen der Debatte sowie der wohlberechtigten Sorge um den Klimawandel somit nur einen Bärendienst.

Marburg, am 31.10.2014

Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
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