Sommerlich warm - zum Ende hin nass
Rekordhitze zum Monatsstart – Gesamtsommer war sonnig, trocken und warm

Bilanz: Etwas feuchter als normal mit 113 % Regen - recht warm / Abweichung: +0,93 Grad
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Im August setzte sich beim Wetter fort, was im Juli begonnen hatte: Über weite Strecken zeigte sich der Monat freundlich und sommerlich warm, aber auch äußerst trocken. Erst zum Monatsende hin gab es nennenswerten Regen, dann jedoch gleich in solchen Mengen, dass die klimatische Wasserbilanz binnen Tagesfrist mehr als ausgeglichen wurde. Während die monatliche Durchschnittstemperatur mit einem Plus von knapp einem Grad leicht über dem Klimamittel lag, zeigte der letzte der drei Sommermonate eine vollkommen ausgewogene Sonnenscheinbilanz.
Heißester Tag des Monats war der 2. mit fast 36 Grad in Marburg und immerhin noch 33 bis 34 Grad im Hinterland. So heiß war es in der hiesigen Region seit Jahren nicht mehr! Am kühlsten blieb es am 25., wo das Thermometer den ganzen Tag unter der 20-Grad-Marke verharrte. Am kältesten ging der 14. mit nur 7 Grad in der Stadt und sogar nur 5 Grad im südlichen und östlichen Marburger Umland an den Start. Unmittelbar über dem Erdboden sank das Quecksilber an diesem Morgen teils sogar unter 3 Grad und in einigen Mittelgebirgstälern wurde der erste Bodenfrost nur knapp verfehlt.
Bemerkenswert war die sich schon aus dem Juli heraus fortsetzende und die beiden ersten August-Dekaden weiter anhaltende Trockenheit. So war bis zum Abend des 24. mit nur 20 Liter Regen pro Quadratmeter in Marburg gerade mal ein Drittel des monatlichen Regensolls zusammengekommen, während gleichzeitig gut die vierfache Wassermenge aus den Böden hätte verdunsten können, wenn diese dazu überhaupt noch feucht genug gewesen wären. Der Wassermangel machte der Natur bereits sehr zu schaffen. Doch dann öffnete der Himmel plötzlich alle Schleusen:
Am Abend des 24. leitete eine Wetterfront ergiebigen Dauerregen ein. Innerhalb von nur drei Stunden fielen fast 28 Liter Regen und bis zum Mittag des Folgetages kamen noch einmal gut 17 Liter hinzu. Damit waren binnen nur 17 Stunden über 45 Liter Regen zusammengekommen, das ist mehr als zwei Drittel des gesamtmonatlichen Solls. Die Trockenheit war vorbei und binnen Tagesfrist lag die Regenbilanz des Augustmonats plötzlich um fast 15 Prozent im Plus. Da sich sodann keine weiteren Regengüsse mehr anschlossen, ging der Monat unterm Strich als leicht überdurchschnittlich feucht in die Klimastatistiken ein.
Dagegen entsprach die Sonnenscheinbilanz mit 196 Stunden vollauf dem Durchschnitt der Jahre. Ganz ähnlich hatte es sich ja bereits mit dem ersten Sommermonat, dem Juni verhalten, im Juli hatte die Sonne dagegen reichlich Überstunden gemacht. Bezogen auf den Gesamtsommer wurde in der Region Marburg somit ein deutliches Sonnenscheinplus verzeichnet. Gleichzeitig blieb es von Juni bis August etwas trockener als im Mittel der Jahre, doch war der Sommer mit einem Wärmeüberschuss von fast eineinhalb Grad insgesamt deutlich wärmer, als nach dem Klimasoll. Insgesamt bilanzierte der Sommer 2013 vom Ebsdorfergrund bis zur Sackpfeife überaus sonnig, trocken und warm!
Zugleich blieb die Region in diesem Sommer von schweren Unwettern weitgehend verschont. Bis auf ein schweres Gewitter Anfang Juni und den gewaltigen Regen vom vorletzten Augustwochenende zeigte sich das Wetter meist friedlich und ohne heftige Turbulenzen. Das war nicht überall so: In einigen Regionen Deutschlands richteten Sturmböen und Hagelschläge teils enorme Schäden an. Sogar Menschen und Tiere wurden verletzt. Markantestes Ereignis war ein schweres Hagelunwetter am 6. August nahe Reutlingen in Baden-Württemberg, wo Hagelklumpen von bis zu 12 Zentimeter Durchmesser vom Himmel stürzten!
Marburg, am 31.08.2013
Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
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