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Die Witterung in Marburg im April 2016
Passgenau im Klimasoll
Globale Rekordwärme geht auch auf "El Niño" zurück

April 2016
Bilanz: Normal feucht mit 99 % Regen - durchschnittlich warm / Abweichung: +0,1 Grad
Passgenau hat der April eine durchschnittliche Wetterbilanz an den Tag gelegt. Dabei war es lange Zeit etwas wärmer als im Klimamittel, doch in der letzten Aprilwoche war es damit vorbei: Von Norden her flutete ein Schwall eisiger Luft aus der Arktis ganz Mitteleuropa und sorgte so für einen unterkühlten, auf den Bergen teils sogar noch mal winterlichen Monatsausklang, der sich unterm Strich allerdings, wie gesagt, genau ins Klimamittel fügte. Der Monat war zudem normal feucht und auch beim Sonnenschein hielt sich der seinem Ruf nach launischste Monat des Jahres ziemlich genau an das klimatische Mittel.

Wärmster Tag war bis dahin der 3. April mit knapp über 20 Grad in Marburg und immerhin noch 18 Grad im kühleren Hinterland. Kältester Morgen war der 24. mit minus 1 Grad in der Stadt und bis zu bis minus 3 Grad im Umland. Direkt über dem Erdboden war es mit minus 3 bis minus 6 Grad sogar noch deutlich eisiger. Insgesamt gab es 9 Nächte mit Frost. Die Durchschnittstemperatur lag dennoch lange Zeit über 9 Grad, bevor der Kälterückfall diesen Wert zum Monatsende auf 8 1/2 Grad senkte. Der Schock für die gerade erblühende Pflanzenwelt war groß: Vor allem Obstbäume litten sehr unter Spätfrösten.

Auch beim Niederschlag hielt sich der zweite Frühlingsmonat fast perfekt an den klimatologischen Rahmen: So kamen an 16 Tagen insgesamt 46 Liter Regen in Marburg und noch etwas mehr in den anderen Regionen des Kreisgebietes zusammen. Dies entspricht mit 99 Prozent fast exakt dem Klimasoll. Ähnlich schaute es auch mit der Sonne aus: Die Zahl der Sonnenstunden lag vollauf im Normalbereich und das nicht nur bei uns. Auch im bundesweiten Durchschnitt wurden fast genau 100 Prozent des Klimasolls erreicht.

Weltweit betrachtet war der April dagegen - wie schon die vorangegangenen Monate – sehr warm, möglicherweise sogar rekordwarm. Nach Auswertung von Daten der amerikanischen Wetterbehörde NOAA hatte von Mai 2015 bis März 2016 jeder Monat im weltweiten Durchschnitt einen neuen Wärmerekord beschert und vieles spricht dafür, dass der April das Jahr der Rekorde voll machen wird. Ursache dieser langen Serie rekordwarmer Monate ist unter anderem das periodisch wiederkehrende Klimaphänomen "El Niño", einer monatelangen, großräumigen Anomalie der Oberflächentemperatur des Pazifiks. Sie lässt für gewöhnlich auch das Mittel der globalen Lufttemperatur deutlich ansteigen.

Das Phänomen tritt alle paar Jahre auf. Dabei kommt es zu einer Umkehr der Strömungsverhältnisse im äquatornahen, pazifischen Ozean: Warmes Wasser strömt ostwärts und staut sich vor den Küsten Südamerikas. Es löst von Peru bis nach Kalifornien immer wieder schwere Unwetter aus. Gleichzeitig leiden Teile Südostasiens, der indonesische Archipel und der Osten Australien unter hartnäckiger Trockenheit und Dürre. Und weil der im vergangenen Winter beobachtete "El Niño" besonders stark ausgefallen ist, hat er auch in höherem Maße zur globalen Erwärmung beigetragen, als sonst.

Inzwischen schwächt sich das Klimaphänomen allerdings ab und das warme Meerwasser vor Südamerika schwappt Richtung Westpazifik zurück. Damit kann vor der Küste Perus wieder kaltes Tiefenwasser aufsteigen und die überwärmten Meeresgebiete kühlen. In der Folgezeit können sich dann auch die weltweiten Durchschnittstemperaturen wieder normalisieren. So dürfte die Serie rekordwarmer Monate ab Mai erst mal zu Ende sein. Der den El-Niño-Zyklus überlagernde Klimawandel geht aber weiter - wenn auch wieder etwas langsamer als zuletzt.

Marburg, am 30.04.2016

Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
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