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Die Witterung in Marburg im Oktober 2015
Statt golden lange trüb und kühl
Königskerze und Kaffeesatz: Droht uns ein Jahrhundertwinter?

Oktober 2015
Bilanz: Trocken mit nur 71,6 % Regen - etwas kühler als im Mittel / Abweichung: -0,65 Grad
Wer in den vergangenen Wochen auf den so vielgepriesenen "goldenen Oktober" gehofft hatte, wurde in diesem Jahr derbe enttäuscht: Statt reichlich Sonne und milder Herbstluft regierten zumeist dichtes Wolkengrau und ernüchternd kühle Temperaturen. Zur Monatsmitte taumelten im Marburger Land sogar schon die ersten, wässrigen Schneeflocken aus trübem Himmel und nur an wenigen Tagen vermochte sich die Sonne gegen die hartnäckige Vorherrschaft von Wolken, Nebel oder Hochnebel durchzusetzen.

So blieb der heurige Oktobermonat im Marburger Land als zweiter Monat in Folge kühler als im Mittel der Jahre. Allerdings war das Minus mit nur 0,65 Grad nicht so ausgeprägt wie im vorausgegangenen September und so lag die Mitteltemperatur unterm Strich noch vollauf im Normalbereich. Dennoch: Nach dem heißen Sommer wurden diese beiden Herbstmonate vom subjektiven Empfinden schon als überaus kühl wahrgenommen. Wärmster Tag in Marburg war der 4. mit knapp 19 Grad, am kältesten war der Morgen des 12. mit minus 1,4, am Erdboden sogar fast minus 3 Grad.

Beim Regen gebärdete sich der zentrale Herbstmonat zunächst durchschnittlich, blieb jedoch in der zweiten Monatshälfte fast völlig trocken. Mit rund 36 Liter pro Quadratmeter kam in Marburg nicht ganz drei Viertel des Klimasolls für den Oktober zusammen, ähnlich dürftig fiel die Regenbilanz auch im Umland aus. Damit blieb der Oktobermonat unterm Strich deutlich zu trocken. Dass dies mancher womöglich anders in Erinnerung hat, dürfte vor allem dem Umstand geschuldet sein, dass das Gros der Regensumme an nur drei Tagen und fast die Hälfte allein am 15. vom Himmel kam. Wenn es also mal regnete, dann war es gleich richtig viel nass.

Umgekehrt ging es beim Sonnenschein zu: War es mit Ausnahme einer Handvoll Tage überwiegend grau und trüb, entschädigte das letzte Monatsdrittel wenigstens noch mit einigen wenigen "goldenen" Tagen, dank teils zähen Morgennebels zumindest aber noch mit goldenen Nachmittagsstunden. Und nach dem überaus spärlichen Sonnenschein der Wochen davor, hafteten sich diese Sonnenstunden besonders tief ins Gedächtnis. Der Monat bilanzierte im Marburger Land unterm Strich zwar insgesamt trocken, ansonsten aber klimatisch noch knapp im Normalbereich.

Mit dem Fortschreiten des Herbstes haben auch Winterpropheten mal wieder Hochkonjunktur. Pfiffige Geister verstehen es exzellent, selbst die abenteuerlichsten Orakel in Szene zu setzen. Der Brüller des Jahres kommt diesmal aus dem oberbayerischen Benediktbeuern: Dort vermeldet der ortsansässige Haslinger Sepp, dass uns ein wahrer Jahrhundertwinter bevorstehe. Woher er das weiß? Ganz einfach: Das bayerische Urgestein stützt seine Erkenntnisse auf die Blütenstände der heimischen Königskerze, einer einstieligen Heilpflanze aus der Familie der Braunwurzgewächse. Aus ihnen sei ein harter und schneereicher Winter abzulesen, der erst nach Ostern im März nächsten Jahres wieder enden werde.

Wie aber gelangt man zu einer derart bestechenden Deutung? Nun, die Blütenstände der Königskerze bilden - ähnlich den Mustern in handgerührtem Kaffeesatz - unregelmäßige Strukturen aus, die aber von den zufälligen Formen im Kaffeesatz einfach zu unterscheiden sind: Bleibt ein Blütenstand taub, kann sich hinter diesem Zeichen nur ein drohender Schneesturm verbergen und fällt die Blüte gar ab, frieren selbst Rhein und Bodensee zu! Nun muss man nur noch anhand der Höhe der Pflanze ablesen, wann genau dies alles geschieht und schon ist die "unfehlbare" Prognose perfekt.

Andere "Experten" haben es deutlich schwerer: Sie müssen kommendes Wetter mühsam aus dem Laubfall der Bäume oder der Zahl der Haselnüsse in einem Erdhörnchenbau auslesen. Ganz Schlaue haben sogar Verfahren entwickelt, die experimentelle Computerprognosen mit dem Paarungsverhalten von Laubfröschen kombinieren. Nur so lässt sich wohl auch der unterkühlte "Gruselsommer" erklären, den ein vor allem von der Boulevardpresse immer wieder gern zitierter Langfrist-Prophet dieses Frühjahr vollmundig verkündigt hatte. Der Winter - so fabuliert dieser jetzt - wird dafür nass und mild.

Marburg, am 31.10.2015

Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
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