Durchschnittlich warm, aber außergewöhnlich nass
Hundstage blieben aus – auch Spätsommer ziert sich noch
Bilanz: Außergewöhnlich nass mit 226 % Regen - Temperatur fast genau im Mittel / Abweichung: +0,1 Grad
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Im August hat sich die eingespielte Großwetterlage beharrlich fortgesetzt: Mit 133 Liter pro Quadratmeter ist in Marburg mehr als das doppelte des Monatssolls an Regen gefallen. So war der August - ebenso wie zuvor schon der Juli - viel zu nass, wobei die größte Tagesdosis am 11. allein schon rund 40 Liter pro Quadratmeter bescherte. Zugleich tat sich die Sonne recht schwer. Die Zahl der Sonnenstunden erreichte nur rund 90 Prozent des Klimasolls.
Bei den Temperaturen schleppte der August lange Zeit einen spürbaren Rückstand mit sich herum. Der Grund: Bis zum 25. gab es nur drei Sommertage mit mindestens 25 Grad. Allein weil die letzten Monatstage dann nochmals drei warme Tage bescherten, bilanzierte der Monat doch noch ausgewogen warm. Wärmster Tag war der 30. mit knapp über 27 Grad, kühlster Morgen war der 7. mit 8, direkt am Boden sogar nur 5 Grad. Die Hundstage machten ihrem Namen jedenfalls in diesem Sommer keine Ehre. Sogescherte der August nicht mal einen heißen Tag mit 30 Grad oder mehr. Stattdessen setzte sich der ungeliebte Schaukelsommer hartnäckig fort. Hochdruckgebiete mochten einfach nicht länger vor Anker gehen.
Bundesweit ist das Marburger Land übrigens noch recht gut weggekommen. So gab es beispielsweise an der Nordsee im ganzen Sommer, also seit Juni, nur eine handvoll Sommertage, während in weiten Teilen Süddeutschlands oft brütende Hitze das Zepter führte. Der Preis dafür waren allerdings immer wieder schwere Unwetter, die in vielen Regionen große Schäden anrichteten. Dagegen saß unsere Region meistens zwischen den Stühlen, sodass uns sowohl extreme Hitze, als auch heftige Unwetter erspart geblieben sind. Selbst der massive Dauerregen am 11. verteilte sich über einen ganzen Tag und eine Nacht, sodass das himmlische Nass immer noch genug Zeit hatte, bis in tiefere Bodenschichten zu versickern.
Damit sind in diesem Jahr bis Ende August bereits über 70 Prozent des Jahresniederschlags gefallen und das enorme Regendefizit des ersten Halbjahres ist mehr als ausgeglichen. Wenn uns jetzt der September noch ein paar sonnige und warme Spätsommertage bescheren würde, wäre die Witterungsentwicklung nahezu ideal, denn Regen hat die Region in den letzten Wochen nun wahrhaft mehr als genug gesehen...
Marburg, am 31.08.2017
Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
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