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Die Witterung in Marburg im Dezember 2012
Erst trüb und kalt, dann mild und feucht
Extreme Witterungsabschnitte häufen sich immer mehr

Dezember 2012
Bilanz: Recht feucht mit 116,3 % Regen - überdurchschnittlich mild / Abweichung: +1,27 Grad (inkl. Temperaturkorrekturfaktor: -0,7° wegen defekter Ventilation)
Bis kurz vor Weihnachten war der Dezember 2012 noch auf dem besten Wege, ein kalter Wintermonat zu werden: So ging die Adventszeit frostig und mit einer ersten, dünnen Schneedecke an den Start, die nach kurzem Tauwetter am zweiten Advent auf mehrere Zentimeter Höhe anwuchs und bei leichtem Frost fast bis zur Monatsmitte liegen blieb. Dann übernahm milde Atlantikluft die Wetterregie und leitete mit Tauwetter eine trübe, zweite Monatshälfte ein, deren wärmste und auch nasseste Phase sich ausgerechnet zu den Weihnachtstagen einstellte. So fiel die zweite Monatshälfte im Marburger Land für die Jahreszeit letztlich erheblich zu warm aus. Auch insgesamt bilanzierte der Weihnachtsmonat damit unterm Strich mild, feucht und vor allem sehr trüb.

Kältester Morgen war der 8., wo in Marburg fast minus 9 Grad gemessen wurden. Unmittelbar über dem in der Nacht frisch gefallenen Schnee zeigte das Quecksilber an diesem Morgen sogar minus 13 Grad an. Noch etwas kälter war es am Erdboden am 13., wo unter sternklarem Himmel fast minus 14 Grad erreicht wurden. Dann endete die Frostperiode abrupt und durchgreifendes Tauwetter mit Temperaturen über plus 5 Grad setzte ein.

Vom vierten Advent an stellte sich dann noch deutlich milderes Wetter ein und an Weihnachten wurden entlang von Lahn und Ohm zweistellige Höchstwerte erreicht. Dabei war es in Marburg am 24. mit fast 12 Grad am wärmsten, in den südlichen und südwestlichen Teilen Deutschlands wurde sogar verbreitet die 15-Grad-Marke überschritten. Der deutschlandweite Temperaturrekord dieses Tages wurde - anders als in einer von zahlreichen Medien verbreiteten Weihnachts-Ente behauptet - nicht in München (mit angeblich mehr als 20 Grad), sondern im Breisgau erreicht, wo in Freiburg bei strahlendem Sonnenschein frühlingshafte 19 Grad gemessen wurden.

Obwohl es nach Weihnachten wieder etwas kühler wurde, blieben die Temperaturen auch weiterhin deutlich über den Mittelwerten, so dass der Dezember in unserer Region letztlich rund 1,3 Grad wärmer als im Mittel der Jahre zu Ende ging.

Vor allem wegen den im letzten Monatsdrittel gehäuft aufgetretenen, ergiebigen Regenfällen lag auch die Niederschlagssumme des Dezembers mit 116 Prozent leicht über dem Durchschnitt der Jahre, womit der Monat recht feucht war. Er vollendete mit insgesamt 661 Liter pro Quadratmeter zugleich eine Jahresniederschlagsbilanz, die nach zwei zu trockenen Jahren fast genau dem langjährigen Mittelwert von in Marburg rund 650 Liter pro Quadratmeter entsprach.

Allerdings endete das Jahr 2012 knapp 1 Grad wärmer als das Klimamittel der vergangenen 30 Jahre, womit sich der von Klimatologen diagnostizierte Trend zur globalen Erwärmung wie schon im etwa 1,5 Grad wärmeren Vorjahr auch im Marburger Land erneut zeigte. Hauptursache für die positive Abweichung in diesem Jahr waren der sehr milde Januar, der extrem warme März und der warme Mai. Dieses deutliche Übergewicht warmer Witterungsphasen vermochte auch der in Teilen extrem kalte Februar übers Jahr gesehen nicht mehr auszugleichen. Kühler als im Durchschnitt der Jahre war es übrigens zuletzt im Jahr 2010, wo vor allem ein sehr kalter Winter und ein kühler Herbst zur negativen Bilanz von etwa einem halben Grad geführt hatten.

Obwohl sie bei Betrachtung solcher Klimabilanzen erst auf den zweiten Blick auffällt, ist eine gewisse Häufung extremer Witterungsabschnitte in den letzten Jahren kaum zu übersehen. Eigentlich liegt unsere Region innerhalb des so genannten Westwindgürtels in einer Zone gemäßigten Klimas. Darin bewahren uns die immer wiederkehrenden Luftströmungen vom Atlantik normalerweise sowohl vor gar zu heißen Dürresommern, als auch vor allzu strenger Winterkälte. Ist dieser Normalzustand gestört, weht der Wind öfter aus nördlichen, östlichen oder südlichen Richtungen und längere sehr warme oder sehr kalte Witterungsphasen können sich etablieren. Vieles deutet darauf hin, dass wir uns gegenwärtig nicht nur in einer Epoche der globalen Klimaerwärmung, sondern auch in einer Phase gestörter Windsysteme befinden. - Wir werden sehen, was diese uns im Jahr 2013 bescheren wird ...

* Wegen eines im Lauf des Dezembers 2012 unbemerkt eingetreten Defekts bei der Ventilation der Wetterstation wurden bei windschwachem Wetter zu hohe Temperaturwerte ausgegeben. Die Fehlergröße konnte auf im Durchschnitt 0,7 Grad bestimmt werden. Um die Vergleichbarkeit der ermittelten Daten wiederherzustellen, wurden die im Diagramm ausgewiesenen Witterungsdaten in der Abschlussbewertung um diesen Korrekturfaktor rechnerisch modifiziert, d.h. die Erläuterungen unter "Bilanz" geben die fehlerbereinigten Klimawerte wieder. Die defekte Ventilation wird in Kürze wiederhergestellt. - 15. März 2013.

Marburg, am 31.12.2012

Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
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