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Die Witterung in Marburg im Oktober 2016
Temperaturschock nach Septembersommer
Herbst kam sehr trüb daher statt golden

Oktober 2016
Bilanz: Etwas trockener als normal mit 86 % Regen - etwas kühler als normal Abweichung: -0,7 Grad
Nach dem lange Zeit so sonnigen und warmen Septembermonat zeigte sich der Herbst im Oktober meistens von seiner ungemütlichen Seite: Trüb verhangener Himmel ließ nur wenig Sonne durch und zum ersten mal seit Jahresfrist blieb die monatliche Durchschnittstemperatur wieder unter den langjährigen Mittelwerten, d.h. der Oktober war hier bei uns in Mitteleuropa - anders als im Rest der Welt - etwas kühler als im Klimamittel. Gleichzeitig verlief der zweite Herbstmonat etwas trockener als im Durchschnitt der Jahre.

Wärmster Tag war der 16. mit einer Höchsttemperatur von knapp über 16 Grad in Marburg und immer noch rund 15 Grad im höher gelegenen Hinterland. Kältester Morgen war der 10. mit minus 0,4 Grad in der Stadt und recht verbreitet minus 1 bis minus 2 Grad im Umland. Unmittelbar über dem Boden war es jeweils noch etwas frostiger mit viel Reif und Autofahrer brauchten an diesem Morgen zum ersten Mal in der neuen Saison wieder den Eiskratzer. Die Durchschnittstemperatur des Monats lag mit 8,65 Grad ein dreiviertel Grad unter dem Klimamittel.

Auch in Sachen Regen blieb der Oktobermonat im Marburger Land nur wenig hinter dem Mittelwerten zurück. Mit rund 44 Liter Regen pro Quadratmeter kamen immerhin rund 86 Prozent der monatsüblichen Niederschlagsmenge zusammen. Allerdings ging die Niederschlagsverteilung nicht nur im Kreisgebiet, sondern auch bundesweit mit teils großen Unterschieden einher. So blieb es in Teilen des Hinterlandes mit nicht mal 20 Liter ausgesprochen trocken. Landesweit betrachtet, war es im Nordseeumfeld und am Alpenrand am trockensten. Dagegen ergoss sich in Teilen des Ostens fast die doppelte Regenmenge eines durchschnittlichen Oktobers vom Himmel. Grund der großen Unterschiede: Die Niederschläge fielen noch meistens als Schauer.

In Sachen Sonnenschein zeigte sich der Oktober in diesem Jahr dagegen ausgesprochen geizig und gab einen Vorgeschmack auf die vor uns liegenden trüben und grauen Wintermonate: So sind im Marburger Land kaum zwei Drittel der mittleren Sonnenstunden zusammengekommen. Einer der Gründe für das viele Grau lag darin, dass die Sonne auch bei zwischenzeitlichen Hochdruckwetterlagen nicht mehr genug Kraft hatte, Nebel oder Hochnebel wenigstens nachmittags aufzulösen. Auch bundesweit blieb der Oktober viel zu trüb.

Weltweit war in diesem Spätsommer und Herbst die große Zahl tropischer Wirbelstürme auffällig. Mit Hurrikan "Matthew" war erstmals seit Jahren in der Karibik auch wieder ein Super-Hurrikan dabei, d.h. ein Wirbelsturm mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 250 und Spitzenböen von mehr als 300 Stundenkilometer. In Südostasien gab es in dieser Saison sogar gleich mehrere Supertaifune, die teils über bewohnte Inseln hinwegpflügten und enorme Verwüstungen hinterließen. Forscher sehen einen Zusammenhang mit dem Klimawandel und dies klingt auf den ersten Blick auch überaus logisch:

Mehr Wärme in der Atmosphäre stellt mehr Energie zur Bildung von Sturmsystemen bereit, sodass sich in einer wärmer werdenden Welt auch immer stärkere Wirbelstürme bilden können. Warum sind dann aber nicht zum Höhepunkt des Wetterphänomens "El Nino" im vergangenen Jahr deutlich mehr solcher Superstürme aufgetreten, sondern erst jetzt, während dessen meteorologischem Gegenstück, dem im tropischen Pazifik sogar deutlich kühleren "La Nina"-Phänomen?

Der Grund ist in den Windverhältnissen in mehreren Kilometern Höhe zu finden: Während einer EL Nino-Phase weht der Wind in der Höhe meist kräftiger und wechselt dabei auch öfter die Richtung, als sonst. Diese atmosphärische Unruhe stört die Bildung starker Wirbel, während sie in den ruhigeren La Nina-Jahren begünstigt wird. Das Prinzip ist das gleiche, wie mit dem Strudel über dem Auslass einer Badewanne: Plantscht man in der Wanne, stört dies den Wirbel und er zerfällt oder bleibt schwach. Ist das Wasser dagegen ruhig, kann sich ein langlebiger und besonders stark ausgeprägter Strudel bilden. Und genau das geschieht in der Atmosphäre in den ruhigeren La Nina-Jahren.

Marburg, am 31.10.2016

Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
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