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Die Witterung in Marburg im April 2013
Normal warm und sonnig, aber trocken
Nach Kaltstart kam der Frühling mit Macht

April 2013
Bilanz: Normal feucht mit 108 % Regen - Etwas über dem Klimamittel / Abweichung: +1,1 Grad
So eisig wie der vorangegangene März zu Ende gegangen war, so unterkühlt ging zunächst auch der April an den Start. So blieb das erste Monatsdrittel in Marburg und Umgebung um rund 3 bis 4 Grad hinter den langjährigen Mittelwerten zurück. Nachts war es zunächst noch frostig und Höchstwerte über 5 Grad blieben die Ausnahme. Doch dann ging alles sehr schnell: Abrupt kam der Frühling in Fahrt und schon zur Monatsmitte wurde erstmals in diesem Jahr fast die 25-Grad-Marke geknackt. Dazu gab es viel blauen Himmel und Sonnenschein pur.

Zwar konnte sich die wärmste Luft nur für wenige Tage lang halten, doch wurde es auch anschließend nicht mehr so kalt wie zum Monatsstart und in der letzten Monatsdekade bahnte sich von Süden her ein neuerlicher Vorstoß von Frühlingsluft seinen Weg. In ihr wurde am 25. mit 25,2 Grad in Marburg die höchste Temperatur des Monats gemessen. Aber auch die monatliche Durchschnittstemperatur konnte deutlich ansteigen und lag letztlich gut ein Grad über dem langjährigen Mittelwert. Kältester Morgen war in Marburg der 1. mit knapp minus 4, am Erdboden sogar minus 6 Grad.

In Sachen Sonnenschein gebärdete sich der für seine Wetterlaunen berüchtigte Monat durchweg zahm. So lag die Zahl der Sonnenscheinstunden fast genau im Durchschnitt und entschädigte für das Frösteln am Monatsanfang. Weniger günstig verhielt es sich dagegen zunächst mit der Regenbilanz, denn bis zum 22. konnte mit 26 Litern pro Quadratmeter erst die Hälfte des mittleren Märzniederschlages verzeichnet werden. Erst in den letzten Monatstagen brachten kräftigere Regengüsse so viel himmlisches Nass mit, dass die monatliche Regenbilanz letztendlich doch noch ausgeglichen wurde.

Für die Natur kam dieser Regen gerade noch rechtzeitig, denn nach der langen Kälteperiode des Spätwinters explodierte die Vegetation in dem Bemühen geradezu, den Entwicklungsrückstand von rund drei Wochen möglichst schnell wieder aufzuholen. Für die Bildung von Blüten und Blättern wird aber viel Wasser benötigt, das den Böden entzogen wird und nur durch reichlich Frühlingsregen wieder ausgeglichen werden kann. Bleibt das himmlische Nass dagegen aus, wirkt sich der Wassermangel hemmend auf das Pflanzenwachstum aus und vor allem flach wurzelnde Gewächse haben das Nachsehen.

Genug Regen vorausgesetzt dürfte der nun anstehende Wonnemonat Mai seinem Beinamen allerdings alle Ehre machen: Frisches Grün in Wald und Feld und die schon kräftige Frühsommersonne bringen neues Leben in die Natur und die langen hellen Abende locken wieder ins Freie. So geht die Sonne morgens schon vor 6 Uhr auf und verschwindet abends im Lauf des Monats erst wieder nach 21 Uhr.

Beim Wetter sind nun wieder öfter mal warme Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad zu erwarten, aber zugleich hat auch die Saison kräftiger Sommergewitter begonnen. Aber auch Nachtfröste sind immer noch nicht ganz ausgeschlossen: Zur Monatsmitte stehen die so genannten "Eisheiligen" an. Auch wenn dieser empfindliche Kälterückfall im Mai längst nicht in jedem Jahr eintritt, besteht - falls er doch kommt - für wärmeliebende Gewächse noch einmal Gefahr des Erfrierens. Deshalb sollte mit dem Auspflanzen von Tomaten oder der Aussaat von Bohnen auch bei warmem Frühsommerwetter zur Sicherheit stets bis zur Monatsmitte gewartet werden.

Marburg, am 30.04.2013

Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
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