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Die Witterung in Marburg im März 2013
Lenzmonat war so eisig wie lange nicht mehr
Im Norden sogar kältester und schneereichster März seit Jahrzehnten

März 2013
Bilanz: Trocken mit nur 78,6 % Regen/Schnee - Außergewöhnlich kalt / Abweichung: -3,2 Grad (inkl. Temperaturkorrekturfaktor: -0,4° wegen defekter Ventilation)
Der vergangene März war nicht nur im Marburger Land der kälteste Lenzmonat seit Jahrzehnten, in einigen Teilen des nördlichen und östlichen Deutschland war er sogar der kälteste seit Aufzeichnungsbeginn. Hielt sich die negative Temperaturabweichung in unserer Region mit etwas über drei Grad noch halbwegs im Rahmen, so lagen die mittleren Temperaturen östlich der Elbe vielfach um mehr als vier Grad, örtlich sogar um 5 Grad unter dem langjährigen Klimadurchschnitt. Rekordverdächtig war dieser Märzmonat dort auch hinsichtlich seines außerordentlichen Schneereichtums. Gebietsweise lagen im letzten Monatsdrittel auch im Flachland mehr als 20 Zentimeter Schnee, im Ostseeküstengebiet türmten sich regional sogar meterhohe Schneewehen.

Kältester Morgen war im Marburger Umland der 15., wo das Quecksilber knapp minus 10, direkt über dem schneebedeckten Boden fast minus 13 Grad anzeigte. In exponierten Gebieten des Umlands war es sogar noch etwas eisiger. Nur wenige Tage zuvor waren am 12. noch einmal 14 Zentimeter Schnee gefallen. Allerdings hatte der Märzschnee einen mächtigen Gegenspieler: Die Sonne! Denn obwohl auch die Höchsttemperaturen zur Monatsmitte sogar unter dem Gefrierpunkt blieben, schrumpfte der Schnee infolge des hohen Strahlungsangebotes rasch zusammen. Immerhin war die Tageslänge schon auf 12 Stunden angewachsen, mehr als genug, um selbst bei indirekter Strahlung selbst bei Minusgraden schon merklich an Schneedecken zu nagen.

Nur eine Woche zuvor hatte der Frühling eine erste Stippvisite gewagt: So waren am Nachmittag des 6. bei strahlendem Sonnenschein im Marburger Umland milde 16 und in der Stadt sogar knapp 17 Grad gemessen worden. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt geahnt, dass der Winter noch einmal so machtvoll und hartnäckig zuschlagen würde, wie er es sodann tat? Immerhin gab es an insgesamt 24 Tagen Frost und an zwei Tagen blieb das Quecksilber sogar tagsüber unter dem Gefrierpunkt. Selbst zum Monatsende fielen noch Schneeflocken, wenngleich der Region - anders als dem Süden, Osten und Teilen Norddeutschlands - dank schwachen Hochdruckeinflusses "Weiße Ostern" erspart blieb.

Wenigstens brachte der März die in den vorangegangenen Wintermonaten fast schon verschwunden geglaubte Sonne zurück. Sie zeigte sich mit 133 Stunden sogar um rund 20 Prozent häufiger, wie nach dem Klimamittel erwartet werden durfte. Dagegen blieb es trockener als im Durchschnitt der Jahre. So wurden in Marburg mit knapp 39 Liter pro Quadratmeter nicht einmal 80 Prozent des monatlichen Klimasolls an Regen oder Schnee registriert. Damit schlägt der Lenzmonat diesjahr bei leicht überdurchschnittlicher Sonnenscheinbilanz letztlich recht trocken und erheblich zu kalt zu Buche.

Wie immer, wenn ein Monat oder eine Jahreszeit durch besonders markante Wettererscheinungen auf sich aufmerksam macht, werden dieser Tage auch die Stimmen der Mahner wieder besonders laut, die entweder bereits das unmittelbar bevorstehende Ende "normalen" Wetters durch eine vom Menschen verursachte Erderwärmung heraufbeschwören oder aber das glatte Gegenteil proklamieren, nämlich dass es einen nennenswerten Einfluss menschlichen Wirkens auf die Klimamaschinerie unserer Erde nicht gäbe, weil sonst auch so kalte, schneereiche Winter wie der vergangene gar nicht mehr möglich wären.

Bei nüchterner Betrachtung ziehen beide Positionen vorschnelle Schlüsse. Denn was wir in diesem so kalten März erlebt haben, war eine zwar überaus bemerkenswerte Abweichung vom Durchschnitt, lag aber in klimatologischen Zeiträumen gesehen ebenso innerhalb "normaler" Schwankungsbreiten, wie etwa auch der März des vergangenen Jahres, der von einer außerordentlich starken Abweichung zu frühsommerlicher Wärme geprägt war. Einzig die Häufung extremer Witterungsabschnitte gibt zu denken. Sie ist Indiz für den stetigen Wandel, dem nicht nur das Wetter und die Witterung, sondern auch das Klima unseres Planeten seit jeher unterworfen ist, ob mit oder ohne Zutun des Menschen.

* Wegen eines im Lauf des Winters unbemerkt eingetreten Defekts bei der Ventilation der Wetterstation wurden bei windschwachem Wetter zu hohe Temperaturwerte ausgegeben. Die Fehlergröße konnte für den März auf 0,4 Grad bestimmt werden. Um die Vergleichbarkeit der ermittelten Daten wiederherzustellen, wurden die im Diagramm ausgewiesenen Witterungsdaten in der Abschlussbewertung um diesen Korrekturfaktor rechnerisch modifiziert, d.h. die Erläuterungen unter "Bilanz" geben die fehlerbereinigten Klimawerte wieder. Die Fehlerquelle wurde inzwischen beseitigt.

Marburg, am 31.03.2013

Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
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