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Die Witterung in Marburg im November 2015
Lange extrem mild und eher trocken
Klima: Grönlands Gletscher werden immer dunkler

November 2015
Bilanz: Sehr nass mit 144 % Regen - außergewöhnlich mild / Abweichung: +3,0 Grad
Wer darauf gesetzt hatte, dass der Reigen außergewöhnlicher Wetterkapriolen dieses Jahres im Herbst vorbei sein würde, den hat der November eines besseren belehrt: Mit einer Mitteltemperatur von fast 7 1/2 Grad war der letzte der drei Herbstmonate in der Region nur wenig kühler, als ein durchschnittlicher Oktobermonat. Im Süden Deutschlands setzte sich sogar noch lange Zeit die extreme Dürreperiode dieses Jahres fort: Bis zum 20. war dort regional noch kein Tropfen Regen gefallen. Am Alpenrand brach die Zahl der Sonnenstunden Rekorde und Schnee blieb bis dahin selbst auf den Gipfeln Rarität. Erst im letzten Monatsdrittel gingen die Temperaturen auf ein für die Jahreszeit normales Niveau zurück.

Wärmster Tag in der Region war der 7. mit fast 18 Grad in Marburg und immerhin noch knapp 17 Grad im kühleren Hinterland. In Teilen Süddeutschlands wurden an diesem denkwürdigen Tag mit Unterstützung von Föhnwind rekordwarme 20 bis 24 Grad gemessen und damit stellenweise sogar ein "Sommertag" nur um Haaresbreite verfehlt. Als Sommertage gelten Tage, an denen die Höchstwerte 25 Grad erreichen oder überschreiten. Derart warme Witterungsphasen Anfang November werden im Volksmund auch "Martinisommer" genannt. Ihre Zahl hat in den letzten 30 Jahren deutlich zugenommen.

Kältester Tag war der 23., wo abends minus 2 Grad gemessen wurden, aber auch schon am späten Abend des 22. wurde diese Temperatur erreicht. Zuvor hatten heftige Schneeschauer zur Bildung einer zwei bis fünf Zentimeter dicken Schneedecke geführt. Am Abend sank das Quecksilber über dem frisch gefallenen Schnee dann rasch ab und direkt über der Schneedecke wurde regional sogar die Minus-5-Grad-Marke unterschritten. Aber trotz des kurzen Wintereinbruchs konnte der Wärmeüberschuss der vorangegangenen Zeit bei weitem nicht mehr ausgeglichen werden. So lag die Monatsdurchschnittstemperatur im Marburger Land immer noch gut drei Grad über den klimatischen Mittelwerten. In anderen Landesteilen lag sie sogar mehr als vier Grad über den Normalwerten. Der Monat war somit außergewöhnlich, gebietsweise sogar extrem warm!

Auch bei den Niederschlagsverteilung zeigte der November in diesem Jahr extreme Gesichter: War es bis zum 19. in weiten Teilen des Südens noch staubtrocken, ergossen sich dort sodann binnen nur zwei Tagen 60 bis 90 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. Das ist teils deutlich mehr, als normal im ganzen Monat zusammenkommen. Auf dem Feldberg im Schwarzwald schüttete es sogar allein am 20. über 100 Liter, am Ende dieses großen Regens kamen dann Schneeflocken hinzu. Damit endete die extreme Trockenheit dort mit dem nassesten Tag seit 25 Jahren.

In unserer Region war der Monat dagegen fast bis zum Ende vergleichsweise trocken Mit 50 bis 70 Litern waren bis dahin nur rund 80 bis 90 Prozent des Novembersolls erfüllt. Doch an den beiden letzten Monatstagen schüttete es wie aus Eimern, sodass in Marburg mit rund 144 Prozent des Klimamittelwertes letztlich sogar noch ein erhebliches Niederschlagsplus verzeichnet wurde: Der Monat endete letztlich sehr nass. Anders sieht es bei der Zahl der Sonnenscheinstunden aus. Während sie in Süddeutschland teils mehr als 50 Prozent über dem Klimamittel lag, brachte es unsere Region mit 40 bis 45 Sonnenstunden nur knapp auf die monatsüblichen Werte.

Alarmierende Nachrichten kommen aus Grönland: Dort ist die Oberfläche des im Inneren der Insel bis zu 3000 Meter dicken Eispanzers im Lauf der Jahre immer dunkler geworden. Der Grund: Die immer länger werdenden sommerlichen Tauwetterphasen lassen die winterlichen Schneedecken abschmelzen und legen so das alte, mehrjährige Gletschereis darunter frei. Dessen Albedo, also die Rückstrahlkraft von Sonnenlicht, ist jedoch geringer als diejenige frischer Schneedecken. Ablagerungen vom Staub ferner Vulkanausbrüche und Waldbrände tragen zu einer weiteren Abdunklung der Eisflächen bei.

Fatale Folge dieser Prozesse: Das dunklere Eis kann mehr Sonnenlicht absorbieren und in Wärme umwandeln. Dies beschleunigt die Schmelzvorgänge der Gletscher weiter, - ein Teufelskreis!

Marburg, am 30.11.2015

Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
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