Linie

Wettereule - Das Wetter in und rund um Marburg

Eulenlogo
Linie
Abstandspic
Linie
             Wettereule Home   |   Wolken+Niederschlag   |   Sonne+Mond   |   Hessencams   |   Vorhersagen
             Tagesdiagramm   |   Wetterdiagramme   |   Monatswetter   |   Jahreswetter    |   Stations-Display   |   Klimadaten
Linie
Abstandspic
Verfügbare monatliche Witterungsdiagramme

Jahr 2024      Jahr 2023      Jahr 2022      Jahr 2021
Jahr 2020      Jahr 2019      Jahr 2018      Jahr 2017
Jahr 2016      Jahr 2015      Jahr 2014      Jahr 2013
Jahr 2012      Jahr 2011      Jahr 2010      Jahr 2009

Verfügbare monatliche Textrückblicke
2020:    01  02  03  04  05  06  07  08  09  10  11  12 
2019:    01  02  03  04  05  06  07  08  09  10  11  12 
2018:    01  02  03  04  05  06  07  08  09  10  11  12 
2017:    01  02  03  04  05  06  07  08  09  10  11  12 
2016:    01  02  03  04  05  06  07  08  09  10  11  12 
2015:    01  02  03  04  05  06  07  08  09  10  11  12 
2014:    01  02  03  04  05  06  07  08  09  10  11  12 
2013:    01  02  03  04  05  06  07  08  09  10  11  12 
2012:    01  02  03  04  05  06  07  08  09  10  11  12 
2011:    01  02  03  04  05  06  07  08  09  10  11  12 
2010:    01  02  03  04  05  06  07  08  09  10  11  12 
2009:    01  02  03  04  05  06  07  08  09  10  11  12 
Die Witterung in Marburg im November 2011
Betonhoch schrieb Wetterrekorde
Außergewöhnlich viel Sonne und extreme Herbsttrockenheit

November 2011
Bilanz: Extrem trocken mit 3,5 % Regen - durchschnittlich mild / Abweichung: +0,33 Grad - ungewöhnlich sonnig / Vergleich Klimamittel: ca. 175 %
Dieser Spätherbst wird uns noch lange in Erinnerung bleiben: Im trockensten Novembermonat seit Aufzeichnungsbeginn hat es in weiten Teilen Mitteleuropas nicht einen Tropfen geregnet. Abgesehen von gelegentlichem, nicht messbarem Nebelnässen, Tau oder Reif blieb es bis zum 27. staubtrocken. Der Grund: Ein außergewöhnlich beständiges Hoch lag den ganzen Monat lang wie ein riesiger Regenschirm über Mitteleuropa und hielt sämtliche Wetterfronten von der Marburger Region fern. Aber auch danach brachten zwei schwache Wetterfronten nur wenige Tropfen, insgesamt reichte es nur noch für 2,1 Liter pro Quadratmeter.

Begonnen hatte die so ausdauernde Schönwetterperiode bereits im September und hielt von nur kurzen Unterbrechungen abgesehen sodann mehr als zwei Monate an. Hätte sich ein solches Betonhoch im Hochsommer bei uns eingenistet, so hätte es im Zusammenspiel mit ebenso hartnäckiger Hitze eine katastrophale Dürre zur Folge gehabt. Und nur deshalb, weil die Kraft der Spätherbstsonne inzwischen nur noch moderate Temperaturen hervorzubringen vermag, bleibt uns dieses Szenario jetzt erspart.

Trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit bescherte uns der wochenlange, meteorologische Stillstand allerdings Sonne im Überfluss: So brachte es der November auf ein Sonnenscheinplus von rund 75 Prozent und das obwohl viele Tage zunächst mit klassischem Novembergrau begonnen hatten. Aber die vorwiegend von Süden oder Osten heranwehende Luft enthielt so wenig Wasserdampf, dass sich die Nebelschwaden meist bis zum Mittag wieder lichten und der Sonne weichen konnten. Dies hat nicht nur in Mittelhessen nunmehr einen der "goldensten" Novembermonate zur Folge, der je in der Region beobachtet wurde.

Lediglich bei den Temperaturen bewegte sich der November voll im Normalbereich. Sie lagen nur geringfügig über den klimatologischen Mittelwerten. Während die Tage zu Monatsbeginn mit Höchstwerten über 15 Grad noch sehr mild waren, stellten sich zur Monatsmitte wiederholt frostige Nächte ein. Am wärmsten war es am 6. mit 18 Grad in Marburg und im Ebsdorfergrund und 17 Grad im Hinterland. Frostigster Morgen war der 15. mit minus 4 Grad in Marburg und sogar teils unter minus 5 Grad im Umland. Insgesamt brachte der Monat bereits 9 Nächte mit Frost und immerhin sogar 15 Nächte, in denen es nur am Boden gefror. Dabei bildete sich jedoch Reif und Autoscheiben mussten frei gekratzt werden.

Stellt sich die bange Frage, ob der so außergewöhnliche Witterungsverlauf dieses Herbstes womöglich schon eine Folge des schleichenden Klimawandels sein könnte? Die Antwort ist: Wir wissen es nicht. Zwar sagen die Klimaforscher für Teile Europas langfristig eine signifikante Zunahme blockierender Wetterlagen voraus, welche - wie jetzt beobachtet - durchaus einen Trend zu extremen Witterungsperioden nach sich ziehen könnten, andererseits haben sich aber auch schon in früheren Jahrzehnten besonders dauerhafte Hochs gebildet und die atlantischen Wetterfronten wochenlang von Zentraleuropa fern gehalten.

So bleibt abzuwarten, ob sich so ungewöhnliche Wetterkonstellationen wie im Frühling und Herbst dieses Jahres in Zukunft tatsächlich häufen werden oder ob es sich dabei – einmal mehr – nur um eine zufällige Laune der Natur gehandelt hat. Rückblickend betrachtet lässt sich jedenfalls festhalten, dass uns der so feuchte und wechselhafte Hochsommer 2011 allem Verdruss über den Mangel an Sonne zum Trotz höchst wahrscheinlich vor Schlimmerem bewahrt hat: Wäre nämlich auch der Sommer trocken und vielleicht sogar heiß verlaufen, müssten wir uns inzwischen mit Sicherheit Sorgen über sinkende Grundwasserpegel machen.

So bleibt nur zu hoffen, dass der Winter das enorme Regendefizit dieses wettertechnisch so ungewöhnlichen Jahres halbwegs ausgleichen wird, denn das schlägt in der Region mittlerweile schon mit einem veritablen Minus von rund 200 Liter pro Quadratmeter zu Buche, einer Summe, die der hier mittleren Regenspende von knapp vier Monaten entspricht.

Marburg, am 30.11.2011

Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
Abstandspic
Medienservice Funk-Vollmer Wetter - Kommerzielle Nutzung nur mit schriftlicher Genehmigung! Mailanfragen via: info@wettereule.de

linie
Abstandspic
© 2009-2024 Wettereule - Jürgen Vollmer, Marburg  |  Datenschutz  |  Impressum  |  Kontakt  |  Copyrechtshinweise
Abstandspic
linie