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Die Witterung in Marburg im November 2013
Sehr mild und feucht mit reichlich Regen
Supertaifun Folge des Klimawandels? – UN-Klimakonferenz endete mit Eklat

November 2013
Bilanz: Nass mit 132 % Regen - leicht überdurchschnittlich mild / Abweichung: + 0,7 Grad
Der November hat für gewöhnlich zwei typische Wettergesichter: In der Mehrzahl der Jahre verläuft er ruhig, trüb und oft schon ungemütlich kalt mit viel Nebel oder Hochnebelgrau. Aber er kann sich auch sehr wechselhaft, nass und windig gebärden und in diesem Jahr zeigte sich der letzte der drei Herbstmonate genau von dieser turbulenteren Seite: Immer wieder zogen atlantische Wetterfronten mit reichlich Regen durch und in der ersten Monatshälfte war es zudem auch noch ungewöhnlich mild. So regnete es rund ein Drittel mehr als im Klimamittel. Bei dennoch annähernd ausgewogener Sonnenscheinbilanz lag die Durchschnittstemperatur letztlich noch um 0,7 Grad über dem Normalwert.

Mildester Tag des Monats war der 7., wo in Marburg, im Ebsdorfergrund sowie im Amöneburger Becken vielfach laue 15 bis 16 Grad erreicht wurden. Aber auch im höher gelegenen und daher stets kühleren Hinterland kletterte die Quecksilbersäule noch verbreitet auf 13 bis 14 Grad. Kältester Tag war dagegen der 27. mit Frühtemperaturen um minus 5 Grad in Marburg und sogar um minus 7 Grad in Teilen des Umlandes. Unmittelbar über dem Erdboden gab es jeweils Frost bis minus 8 bzw. sogar unter minus 10 Grad. Immerhin trug das kalte letzte Monatsdrittel maßgeblich dazu bei, dass die Zahl der Frosttage mit insgesamt 10 höher ausfiel, als in den vergangenen Jahren.

Dafür kam zwischen den durchziehenden Wetterfronten öfter die Sonne zum Zuge, so dass der Spätherbstmonat bei der Zahl der Sonnenscheinstunden mit 89 Prozent beinahe durchschnittlich verlief. Erheblich über dem Klimamittel bilanzierte er dagegen beim Niederschlag. So kamen an 23 Tagen mit Regen in Marburg insgesamt fast 80 Liter pro Quadratmeter und damit rund ein Drittel mehr Regen zusammen, als normalerweise im ganzen Monat. So konnte sich die schon im Oktober eingependelte, sehr nasse Witterung also noch weiter fortsetzen. Eigentlich novembertypische Tage mit Dauernebel blieben dagegen selten und ein winterliches Gastspiel mit etwas Schnee gab es diesjahr nur in den höchsten Lagen des Umlandes.

Während die Novemberwitterung in unserer Region dennoch im Rahmen der üblichen Schwankungsbreite blieb, stellten sich in anderen Teilen der Erde teils extreme Wetterkonstellationen ein. Herausragendes Ereignis war der Supertaifun "Haiyan", der am frühen Morgen des 8. November (Ortszeit) mit Spitzenböen bis weit über 300 Stundenkilometer über die Philippinen hereinbrach und Verwüstungen apokalyptischer Ausmaße hinterließ. "Haiyan" war der stärkste tropische Wirbelsturm seit Aufzeichnungsbeginn, der je auf eine besiedelte Küste getroffen war. Er zerstörte binnen Stunden ganze Städte, forderte rund 10.000 Menschenleben und machte über 4 Million Menschen obdachlos. Die materiellen Schäden gingen in den zweistelligen Milliardenbereich ...

So wundert es kaum, dass diese Sturm-Tragödie wenig später auch bei der 19. UN-Klimakonferenz in Warschau thematisiert wurde. Einige Wissenschaftler sahen sich in ihrer These bestätigt, dass die Zunahme von Wetterextremen aller Art, vor allem aber die Häufung heftiger Tropenstürme, direkte Folge des vom Menschen verursachten Klimawandels seien und allein durch drastische Maßnahmen zur Minderung des weltweiten CO2-Ausstoßes künftig verhindert werden könnten. Der philippinische Vertreter der Konferenz erklärte zum Auftakt der Verhandlungen sogar, bis zur Erzielung greifbarer Ergebnisse zur Verhinderung derartiger Unwetterkatastrophen in den Hungerstreik treten zu wollen.

Zu allem Überfluss endete die Konferenz dann auch noch mit einem Eklat: Aus Protest gegen den nach ihrer Ansicht zu großen Einfluss von Lobbyisten der Industrie auf die Klimapolitik verließen internationale Umweltverbände die Verhandlungen bereits zwei Tage vor deren Ende. Ob und wann die Kunde den in Hungerstreik getretenen Konferenzteilnehmer erreicht und eines besseren belehrt hat, dass "Haiyan" zwar katastrophal, keineswegs aber der stärkste Taifun aller Zeiten war und dass zugleich die Hurrikansaison auf dem Atlantik - allen Klimaprognosen zum Trotz - in diesem Jahr fast vollständig ausgefallen ist, wurde indessen nicht mehr kommuniziert.

Aber vielleicht darf man ja hoffen, dass vor diesem Hintergrund wenigstens zur Kenntnis genommen wird, dass sich wissenschaftliche "Ergebnisse" von der Natur ebenso wenig erzwingen lassen wie vom Menschen. Diese Erkenntnis wäre schon mal ein bedeutender Fortschritt im Ringen um weltweite Klimavernunft ...

Marburg, am 30.11.2013

Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
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