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Die Witterung in Marburg im Januar 2017
Kältester Januar seit sieben Jahren
Trockenheit dauerte an - Extremwinter in Südeuropa


Januar 2017
Bilanz: Sehr trocken mit nur 58 % Regen/Schnee - deutlich zu kalt / Abweichung: -2,0 Grad
Für Winterfans wartete das Neue Jahr mit einer Überraschung auf: Der Januar war im Marburger Land so kalt wie seit Jahren nicht mehr. So lag die Durchschnittstemperatur zwei Grad unter dem langjährigen Klimamittel. Der letzte vergleichbar kalte Januar wurde im Jahre 2010 verzeichnet, liegt also sieben Jahre zurück. Gleichzeitig war der Hochwintermonat deutlich zu trocken und bescherte einen nicht unbeträchtlichen Überschuss an Sonnenstunden. Ursache hierfür war wie bereits im vorangegangenen Dezember ein mächtiges Hoch, das sich immer wieder aufs Neue genau über Mitteleuropa festsetzte, sodass Tiefausläufer nur selten eine Chance hatten.

Kältester Morgen in Marburg war der 23. mit fast minus 13 Grad. Direkt über dem Erdboden sank das Quecksilber bis minus 14 Grad und im kälteanfälligen Lahntal wurde hier und da wahrscheinlich sogar die Minus-15-Grad-Marke geknackt. Nicht ganz so eisig war es dagegen in höher gelegenen Teilen des Umlandes. Der Grund: In klaren, windschwachen Nächten strömt kalte Luft wegen ihres höheren Gewichtes in den Tälern zusammen. Und Frostluft war fast den ganzen Monat über maßgebliches Element:

So gab es in 29 Nächten Frost und an immerhin sieben Tagen herrschte auch tagsüber zumindest leichter Dauerfrost. Kurz: Der Januar 2017 war die meiste Zeit über ein knackig kalter Hochwintermonat. Erst in den letzten Tagen des Monats ging die so hartnäckige Frostperiode zu Ende. Mildester Tag war übrigens der 4. mit plus 5,4 Grad. Der Monat brachte jedoch bundesweit große Kontraste: Während es im äußersten Norden knapp ein Grad wärmer war als im Klimamittel, blieb die Durchschnittstemperatur in Teilen Bayerns um mehr als drei Grad darunter.

Mit nur 27 Liter pro Quadratmeter kam nicht mal 60 Prozent des klimatischen Niederschlagssolls vom Himmel. Der größte Teil davon fiel an den wenigen milderen Tagen als Regen oder Schneeregen, der aber mit fallenden Temperaturen letztlich in Schnee überging. So konnte sich zur Monatsmitte in Marburg eine mehrere Zentimeter dicke Schneedecke bilden und bei andauerndem Frostwetter auch halten. In den Wintersportgebieten der Umgebung kam örtlich sogar mehr als ein halber Meter Schnee zusammen. Dort hatte es auch bei Passage eines Sturmtiefs zur Monatsmitte durchweg geschneit.

Ungewöhnliches gibt es aus Südeuropa zu vermelden: Von der Türkei über Griechenland und Italien hinweg bis nach Spanien versanken im Januar die meisten höheren Landesteile geradezu im Schnee. Vielfach türmten sich meterhohe Schneeverwehungen auf und selbst auf Kreta, auf Mallorca und sogar in Nordafrika rieselten öfter mal Flocken. In der italienischen Unglücksregion in den Abruzzen, wo ein Hotel von einer Lawine verschüttet wurde, waren zuvor gut zwei Meter Neuschnee gefallen!

Ursache dieser Wetterkapriolen war indirekt ebenfalls unser Dauerhoch: An seiner Südseite wurde Kaltluft über das vergleichsweise warme Meer gelenkt, wodurch sich dort ein mächtiges Tief bilden und immer wieder aufs Neue schwere Unwetter auslösen konnte. Schnee auch mal bis an die Strände des Mittelmeers ist zwar vor allem am östlichen Mittelmeer gar nicht so außergewöhnlich und kommt immer mal wieder vor. Auffällig in diesem Januar war jedoch, dass es fast alle Anrainerstaaten nahezu gleichzeitig erwischt hat. Während die Türkei und Griechenland aus Osten von russischer Kaltluft geflutet wurden, pumpte unser Frosthoch Kaltluft südwärts in die westlichen Mittelmeerregionen.

Ob sich der Februar nun wieder zahmer gebärden wird, oder ob schon nach kurzer Milderung weitere Frostperioden auf uns zurollen ist noch ungewiss. Aber für alle, denen der Winter schon jetzt viel zu lange dauert, mag immerhin tröstlich sein, dass die Tage schon wieder deutlich länger geworden sind.

Marburg, am 31.01.2017

Herzlichst, Ihr Jürgen Vollmer
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